Arbeitsbericht: August 2013 bis Juli 2014 Yearly Reports Einleitung Vor wenigen Wochen ging die Nachricht durch die Medien, die islamistische Terrororganisation Boko-Haram – was so viel hieße wie, „westliche Bildung ist Sünde“ – habe aus einer christlichen Schule mehr als 200 Mädchen entführt. Die Empörung war allgemein groß. Wieder ein weiterer Beweis für die abgrundtiefe Boshaftikeit islamistischer Terroristen. Wenige Wochen später konnte man allerdings in der deutschen Ausgabe der Le monde diplomatique lesen, dass die Boko-Haram keineswegs mit dem Frauenraub begonnen hatten. Vielmehr hatten Regierungstruppen, die in die von der Boko-Haram kontrollierte Gegend vorgerückt waren, bei ihrem Abzug Frauen und Mädchen zuvor in den Süden entführt. Warum erfährt man so etwas nicht aus inländischen Medien? Warum wurde vom Frauenraub der Regierungstruppen nicht berichtet, als er ge Wie steht es heute um Objektivität und Selektivität der Berichterstattung, um unseren Willen zur Wahrheit in den Medien, um unseren Willen zur Wahrheit? Unsere Sorge ist, dass ein neuer Manichäismus droht, der das ganze Weltgeschehen in das Raster der „Streiter des Lichtes“ gegen die „Kämpfer der Dunkelheit“ presst und nur noch das wahrnehmen will, was in dieses Raster passt. Die Folge ist eine Verteufelung derer, die man als Bedrohung wahrnimmt. So entstehen Feindschaft und der Wille zur Vernichtung des Gegners. Offensichtlich schaukeln sich hier zwei Seiten gegenseitig in Kriegseuphorie hoch. Das ist brandgefährlich. Vielleicht besteht eine westliche Aufgabe christlicher Friedensethik in der vor uns liegenden Zeit im Willen zur ganzenWahrheit, zum Verständnis – nicht Rechtfertigung – anderer und zur Kritik unserer selbst. Zur Wahrheit unseres Instituts gehört es, dass es Prof. Dr. Gerhard Beestermöller verlassen wird, weil er den Lehrstuhl für Moraltheologie und Sozialethik am Centre Jean XXII in Luxemburg übernimmt. Wir wünschen ihm von Herzen einen guten Start und eine segensreiche Zeit im Großherzogtum. Er wird dem Institut in dessen Gremien erhalten bleiben. Das Vertrauensverhältnis und die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Direktoren werden auch in Zukunft bestehen. Gemeinsame Kooperationsprojekte sind schon angedacht. Für 30 Jahre Arbeit am ithf sei Prof. Dr. Gerhard Beestermöller ein herzliches Vergelt’s Gott gesagt! Neuer stellvertretender Direktor wird Dr. Bernhard Koch. Dazu Prof. Beestermöller: „Ich wollte meine Nachfolge eigentliche in gute Hände gelegt wissen. Jetzt weiß ich, dass sie in sehr guten liegt! Ihm von Herzen Gottes Segen für seine Aufgabe!“ Prof. Dr. Heinz-Gerhard Justenhoven Ltd. Direktor Jetzt herunterladen PDF ISBN · Hamburg · 2014