De Vitoria, Francisco: De iustitia. Über die Gerechtigkeit. Teil I. 

Poli­ti­cal Phi­lo­so­phy and Legal Phi­lo­so­phy, Texts · Band-Nr.: 1.3

Lateinisch/deutsch. Her­aus­ge­ge­ben, ein­ge­lei­tet und ins Deut­sche über­setzt von Joa­chim Stüben. Mit einer Ein­lei­tung von Tho­mas Duve. Poli­ti­sche Phi­lo­so­phie und Rechts­theo­rie des Mit­tel­al­ters und der Neu­zeit. Abtei­lung I: Tex­te. – PPR I,3. 2012. CXII, 191 S. 16,5 x 24,0 cm. Ln.


Die Vor­le­sun­gen, die Fran­cis­co de Vito­ria († 1546) 1535 in Sala­man­ca über die ers­ten fünf Fra­gen des ›Iustitia‹-Traktats aus Tho­mas von Aquins ›Sum­me der Theo­lo­gie‹ hielt, sind Schlüs­sel­do­ku­men­te für das Werk des bekann­ten spa­ni­schen Theo­lo­gen. Behan­delt wer­den die Gerech­tig­keit als auf die Mit­men­schen aus­ge­rich­te­te Tugend, die Unge­rech­tig­keit als deren ver­werf­li­ches Gegen­teil, das Recht als Grund­la­ge mora­li­schen Han­delns, die Recht­spre­chung als durch das Recht legi­ti­mier­te öffent­li­che Ein­rich­tung, die Erschei­nungs­for­men der Gerech­tig­keit als aus­glei­chen­de und aus­tei­len­de Gerech­tig­keit. Vito­ria inter­pre­tiert hoch­scho­las­ti­sche Tex­te im Lich­te von Fra­gen, die die Spät­scho­las­tik, der Huma­nis­mus und die Refor­ma­ti­on auf­ge­wor­fen haben. Dabei ent­wi­ckelt er, obwohl in der christ­li­chen Metaphysik-Tradition ver­wur­zelt, im Bereich der Sys­te­ma­tik und Phä­no­me­no­lo­gie des Rech­tes zukunft­wei­sen­de Gedan­ken, etwa zu der über­staat­li­chen Ord­nungs­funk­ti­on des Völ­ker­rechts oder den sub­jek­ti­ven Rech­ten von Per­so­nen. Das macht den zusätz­li­chen Reiz die­ser Tex­te aus: Sie sind Zeug­nis­se des Über­gangs vom Mit­tel­al­ter zur Neu­zeit und dabei nicht nur von his­to­ri­schem Interesse.



ISBN 978-3-7728-2506-4 · Stuttgart-Bad Cannstatt · 2012