Kollateralopfer Die Luftschläge von Kundus am 4. September 2009, durch die etwa 100 Menschen ums Leben kamen und etliche weitere schwer verletzt wurden, zeigten einmal mehr das enorme Skandalisierungspotenzial von zivilen Opfern militärischer Gewaltanwendung nicht nur in Deutschland. In diesem Band gehen Offiziere, Vertreter von (N)GOs und Wissenschaftler der Frage nach, ob die indirekte Tötung von Unschuldigen in Ausnahmefällen erlaubt sei. Es werden gewaltbelastete Situationen, in denen Unbeteiligte Opfer soldatischen Handelns wurden, aus verschiedenen Perspektiven untersucht, die völkerrechtlichen Regelungen von Kollateralopfern in Bezug auf bewaffnete Konflikte analysiert und die moralischen Probleme einer „verhältnismäßigen“ Tötung von Zivilpersonen herausgearbeitet. Außerdem wird nach den psychischen Folgen für die Betroffenen gefragt, wird die gegenwärtige humanitäre Begleitung der Soldaten in Deutschland auf den Prüfstand gestellt, und es werden rechtliche Entschädigungsmöglichkeiten erörtert. Mit Beiträgen von: Anna Gebhardt, Matthias Gillner, Sebastian Grumer, Gerd Hankel, Michael Haspel, Adrian Klocke, Bernhard Koch, Arjan Kozica, Maria Scharlau, Hartwig von Schubert, Volker Stümke, Jörn Thießen, Björn Werres, Mike Zimmermann und Peter Zimmermann. Rezensionen
Friedensethik im 20. Jahrhundert Die Friedensethik hat im 20. Jahrhundert viele wichtige Impulse erfahren, veranlasst vor allem durch die zerstörerischen Kriege der jüngeren Geschichte. Inzwischen sind militärische Einsätze auch für die Bundeswehr wieder Realität. Umso wichtiger ist es, sich die wichtigsten friedensethischen Entwürfe des 20. Jahrhunderts in Erinnerung zu rufen. Konzentriert auf den deutschsprachigen Raum und fokussiert auf die theologischen Beiträge, werden historische Impulse, neuere Anregungen und aktuelle Debatten von namhaften Vertretern der gegenwärtigen Friedensethik vorgestellt. Prof. Dr. Volker Stümke und Prof. Dr. Matthias Gillner lehren Sozialethik an der Führungsakademie der Bundeswehr, Hamburg.