International Academic Workshop in Dakar: “Peace, Development and Cooperation in West Africa – (new) challenges and directions in turbulent times”

Der 6. Inter­na­tio­na­le Work­shop zur deut­schen Westafrika-Politik fand im Sep­tem­ber 2023 in Dakar statt. Vor dem Hin­ter­grund ver­mehr­ter Kri­sen und einer Desta­bi­li­sie­rung der Regi­on wur­den in sechs ver­schie­de­nen the­ma­ti­schen Panels die wich­tigs­ten Ent­wick­lun­gen in der west­afri­ka­ni­schen Regi­on erör­tert. Die­se Dis­kus­sio­nen boten eine detail­lier­te und viel­fäl­ti­ge Ana­ly­se der
Fra­gen mit denen die Regi­on kon­fron­tiert ist und umfass­te die poli­ti­sche, wirt­schaft­li­che, sicher­heits­po­li­ti­sche und diplo­ma­ti­sche Dimen­sio­nen. Beson­de­res Augen­merk wur­de auf die Kon­se­quen­zen die­ser Her­aus­for­de­run­gen für afri­ka­ni­sches und inter­na­tio­na­les Enga­ge­ment – ins­be­son­de­re im Hin­blick auf die deut­sche Hal­tung gegen­über der Regi­on – gerichtet.

Zen­tra­le Ergeb­nis­se des Work­shops sind:

• Eine Über­win­dung der Dif­fe­ren­zen in der ECOWAS wird für mög­lich oder sogar wahr­schein­lich gehal­ten. Die west­afri­ka­ni­sche Regio­nal­or­ga­ni­sa­ti­on soll­te daher in ihrer Hand­lungs­fä­hig­keit gestärkt werden.

• Sahel G5“, vor allem von Frank­reich als Kon­kur­renz­or­ga­ni­sa­ti­on eta­bliert, ist fak­tisch tot. Wei­te­re Inves­ti­tio­nen für die Sahel G5 von Sei­ten der EU oder Deutsch­lands sind daher wenig sinnvoll.

• Deutsch­land und die EU sind gut bera­ten, nicht wei­ter eine Poli­tik „dop­pel­ter Stan­dards“ zuzu­las­sen. Ver­fas­sungs­put­sche, oder pseu­do­le­ga­le drit­te Amts­zei­ten sind genau­so zu ver­ur­tei­len wie Militärcoups.

• Deutsch­land und die EU müs­sen ihre Westafrika-Politik gründ­lich über­prü­fen und unter Berück­sich­ti­gung auch der Zivil­ge­sell­schaf­ten neu jus­tie­ren. Bei­der Anse­hen ist durch Ent­wick­lun­gen der letz­ten Jah­re beschä­digt; bei­de wer­den aber nach wie vor als Koope­ra­ti­ons­part­ner gewollt und geschätzt.

• Das Enga­ge­ment der Bun­des­wehr in Mali und Niger ist geschei­tert. Mehr wirt­schaft­li­che und Entwicklungs-Zusammenarbeit soll­ten künf­tig wich­ti­ger sein als die Ent­sen­dung von Soldat*innen – mit der Aus­nah­me der Ausbildungshilfe.

Den aus­führ­li­chen Bericht des gemein­sam mit der Helmut-Schmidt Universität/ Uni­ver­si­tät der Bun­des­wehr und dem Cent­re Paix et Sécu­ri­té Sub­sa­ha­ri­en­ne der Friedrich-Ebert-Stiftung ver­an­stal­te­ten Work­shops fin­den Sie hier